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1.FC Pforzheim – TSF Ditzingen / 30.04.2002

1.FC Pforzheim – TSF Ditzingen 3:2 (0:1)
Dienstag, 30.04.2002, 18:30 Uhr
Oberliga Baden-Württemberg 2001/2002, 27. Spieltag
Stadion Brötzinger Tal, Adolf-Richter-Str. 3, 75179 Pforzheim

 

Die TSF Ditzingen haben so gut in Pforzheim begonnen. In der 41. Min. ging man durch Boban Sargic mit 0:1 in Führung und in die Halbzeit. Sofort nach Wiederanpfiff drängten die Ditzinger auf das Pforzheimer Tor und bereits in der 47. Min. konnte Ingo Ramljak auf 0:2 erhöhen. Leider wehrte die Freude nur ganze 2 Min. ehe Pforzheim zum 1:2 durch Weiß verkürzen konnte. Die TSF fingen sich und haderten mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. In der Schlussviertelstunde kam dann das böse Ende für die TSF. Jordanek glich für den FC Pforzheim zum 2:2 aus. In der 78. Min. schoß dann Bestvina dann sogar noch den Siegtreffer zum 3:2. Die TSF müssen nun unbedingt das Heimspiel am kommenden Samstag gegen die SGV Freiberg gewinnen. In diesem schweren Lokalderby benötigt die Mannschaft alle Unterstützung. Spielbeginn am 04.05.2002 ist um 15:30 Uhr im Trumpf-Stadion in Ditzingen.

 


 

Leonberger Kreiszeitung – 02. Mai 2002

Fußball-Oberliga: In einer kampfbetonten Partie beim 1. FC Pforzheim verspielen TSF 2:0-Führung

2:3 – Ditzingen verliert Spieler und Spiel

PFORZHEIM – Den Spielen der TSF Ditzingen im Brötzinger Tal hat es noch nie an Brisanz gemangelt. Auch diesmal war das Drehbuch von ganz besonderer Dramatik geprägt. Die verdiente 2:0-Führung gegen eine bis dahin enttäuschende Pforzheimer Elf wurde noch leichtfertig verspielt – und zudem ein hoher Preis dafür gezahlt.

Von Andreas Steimann

Warum aus dem scheinbar sicheren Vorsprung, für die Boban Sargic (41. Minute) und Ingo Ramljak (49.) gesorgt hatten, doch noch eine 2:3-Niederlage wurde, konnte am Ende niemand so recht erklären. „Wir sind erst nach dem zweiten Treffer aufgewacht und haben dann das Glück erzwungen“, analysierte FCP-Coach Bob Augustyn. „Wir haben in einer guten Ordnung angefangen, diese dann aber aufgegeben. Als es härter wurde, hat es der Schiedsrichter versäumt, ein Zeichen zu setzen und Pforzheim zu bremsen“, hielt Robin Dutt dem entgegen. Tatsächlich hielten plötzlich zahllose Nickligkeiten Einzug, allerdings waren an der zunehmenden Härte auch Ditzinger Akteure beteiligt. Recht hatte Dutt in seiner Kritik damit, dass einzig den Ditzingern die Gelbe Karte gezeigt wurde. Günsan, Lukic, Russo und Günther wurden verwarnt, „Pforzheim wurde dagegen lediglich viermal das letzte Mal ermahnt“, so der erzürnte Coach.

Die Ursachen für die Wende im Spiel lagen indes woanders. Schmerzvoll traf es die Gäste zum ersten Mal, als kurz vor dem Seitenwechsel plötzlich Sven Fries humpelnd zur Seitenlinie kam. Fries, bekanntermaßen durchaus mit schauspielerischen Fähigkeiten ausgestattet, war es im schmerzverzerrten Gesicht abzulesen, dass er diesmal kein Theater spielte. Tennisballgroß war der Außenknöchel des rechten Fußes, „so schnell wie das anschwoll, glaube ich, dass es wohl ein Bänderriss ist“, diagnostizierte der Verletzte selbst. Damit könnte es durchaus die letzte Partie des ehemaligen Heilbronners im Trikot der Grün-Weißen gewesen sein.

Auf dem Feld wirkte sich der Ausfall zunächst nicht negativ aus. Im Gegenteil. Einen Eckstoß von Serafino Russo bringt Marc Auracher im Tor der Pforzheimer nicht unter Kontrolle, der Ball fällt Timur Eroglu vor die Füße, der dreht sich blitzschnell, passt quer und Sargic verwertet aus kürzester Distanz. Schon zuvor hatte Ditzingen, ohne den verletzten Kapitän Jorge Calderon, die weitaus größeren Spielanteile gehabt. Dem Freistoß an die Latte von Pforzheims Michael Weiss (12.), stand eine Bilderbuchkombination zwischen Jens Eng, Fries und Eroglu gegenüber, die Eroglu allerdings zu überhastet abschloss (16.).

Der zweite Durchgang begann wie der erste geendet hatte. Ditzingen stürmte – und hatte Erfolg. Ramljak blieb nach einem Pressschlag an der Strafraumgrenze Sieger, gegen seinen abgefälschten Schuss hatte Auracher keine Abwehrchance – 0:2 (49). Dass Weiss nur zwei Minuten später mit einem Schuss aus 22 Metern der Anschluss gelang, entsprang eher dem Zufall. Dennoch war es danach mit der Ditzinger Herrlichkeit vorbei. Plötzlich wurde auf beiden Seiten gefoult, dem Schiedsrichter geriet die Partie zunehmend außer Kontrolle, und Ditzingen hatte das Nachsehen. Auch Sven-Uwe Günther musste nach einer unschönen Attacke verletzt aufgeben. Nach einem Freistoß von Renato Bestvina, war der Ex-Eltinger Olaf Jordanek mit dem Kopf zum 2:2-Ausgleich zur Stelle (73.). Bestvinas direkt verwandelten Freistoß ins kurze Eck (79.) zum „letztlich verdienten Pforzheimer Sieg“ (Dutt) offenbarte die ganze Unerfahrenheit der TSF.

 


 

Aufstellung TSF Ditzingen:
Startelf Ø-Alter: 23,5

Torwart:  Michael Grauer
Abwehr:  Yunus Günsan, Kresimir Lukic, Michael Rentschler
Mittelfeld:  Sven Fries, Sven-Uwe Günther, Ingo Ramljak, Serafino Russo, Boban Sargic
Sturm:  Jens Eng, Timur Eroglu

Ersatzbank TSF Ditzingen:
Angelo di Napoli, Arif Güdük

Trainer: Robin Dutt

Wechsel TSF Ditzingen:
Angelo di Napoli für Sven Fries (43.)
Arif Güdük für Sven-Uwe Günther (81.)

 

Aufstellung 1.FC Pforzheim:
Startelf Ø-Alter: 25,6

Torwart:  Marc Auracher
Abwehr:  Ralf-Markus Hirsch, Olaf Jordanek, Marco Wildersinn
Mittelfeld:  Ömer Demirer, Ivica Erceg, Michael Holzhauer, Michael Weiß
Sturm:  Renato Bestvina, Moritz Hoeft, Stefan Hohnstein

Ersatzbank 1.FC Pforzheim:
Marc Burkart, Volker Joos, Dirk Hauri

Trainer: Bohumil Augustyn

Wechsel 1.FC Pforzheim:
Marc Burkart für Stefan Hohnstein (46.)
Volker Joos für Ömer Demirer (46.)
Dirk Hauri für Ivica Erceg (55.)

 

Tore:
0:1 Boban Sargic (41.)
0:2 Ingo Ramljak (47.)
1:2 Michael Weiß (50.)
2:2 Olaf Jordanek (74.)
3:2 Renato Bestvina (78.)

Karten: –

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Sascha Polony

 

Tabelle
Oberliga Baden-Württemberg 2001/2002, 27. Spieltag:

Verein   G U V Tore +/- Pkt.
27 19 5 3 59:26 33 62
27 16 8 3 54:24 30 56
27 14 4 9 56:40 16 46
27 12 6 9 51:36 15 42
27 12 6 9 46:37 9 42
27 12 4 11 49:46 3 40
27 10 8 9 36:31 5 38
27 10 8 9 45:44 1 38
27 11 4 12 40:37 3 37
27 10 7 10 50:51 -1 37
27 10 5 12 28:42 -14 35
27 8 9 10 31:37 -6 33
27 7 10 10 26:31 -5 31
27 8 7 12 32:45 -13 31
27 8 6 13 40:59 -19 30
27 8 5 14 35:39 -4 29
27 7 6 14 31:54 -23 27
27 5 4 18 22:52 -30 19

 

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